Fall 8: Auflösung
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- Transiente Osteoporose

MRT Becken nativ
In der TIRM lassen sich flächige hyperintense Veränderungen im proximalen Femur auf der linken Seite nachweisen (Kreis). Konkordant ist das Ödem in der T1w hypointens. Axial scheint es, als wäre der mediale Femurkopf von den Veränderungen ausgespart (T1w, Pfeile), welches bei 90% der Patient*innen mit transienter Osteoporose beobachtet wird. Eine subchondrale Frakturlinie findet sich nicht. Das Acetabulum erscheint regelrecht.
Die transiente Osteoporose (auch Knochenmarködem-Syndrom genannt) betrifft in der Regel die Hüfte. Die Ursache ist bislang nicht geklärt. Typischerweise betroffen sind Männer im Alter von 40-55 Jahren (Geschlechterverhältnis 3:1). Wenn Frauen erkranken, dann häufig während des 3. Trimesters der Schwangerschaft. Die Erkrankung ist durch eine spontane, akut einsetzende Symptomatik, welche über mehrere Wochen zunimmt, gekennzeichnet. Nach Reduktion der Belastung und Gabe von Analgetika (= konservative Therapie empfohlen / keine operative Therapie) bildet sich das Knochenmarködem in der Regel nach 6-12 Monaten zurück.
Manche Patient*innen mit transienter Osteoporose der Hüfte entwickeln ein gleiches klinisches und radiologisches Erscheinungsbild an der kontralateralen Hüfte oder an anderen Gelenken. Diese Besonderheit nennt man dann migratorische transiente Osteoporose (migratorisches transitorisches Knochenmarködem).
Als Differentialdiagnosen der transienten Osteoporose sind Stressfraktur, septische Arthritis und die Hüftkopfnekrose zu nennen.

Zum Vergleich siehst Du hier eine ausgedehnte Knochennekrose (Kreise) im proximalen linken Tibiaschaft mit double line sign – am besten in der TIRM erkennbar mit zwei serpentinenartig verlaufenden hyper- (innen) und hypointensen (außen) Linien.
Weiterführende Literatur:
- Vande Berg BC et al. 2008: Bone marrow edema of the femoral head and transient osteoporosis of the hip; doi: 10.1016/j.ejrad.2008.01.061
- Toms AP et al. 2005: Regional migratory osteoporosis: a review illustrated by five cases; doi: 10.1016/j.crad.2004.07.002