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Fall 82: Auflösung

Lerninhalte

  • Nicht-ossifizierendes Fibrom (NOF)

Röntgen Knie AP und LAT

Nachweis einer polyzystischen Raumforderung im distalen Femur (Kreis). Im seitlichen Bild lässt sich die Randsklerosierung (orangener Pfeil) gut erkennen. Die Läsion weist einen expansiven Aspekt auf mit Auftreibung der Knochensubstanz. Die dorsalseitige Kortikalis ist ausgedünnt, jedoch durchgängig abgrenzbar (weißer Pfeil).

NOF werde zu den Ossifikationsstörungen gezählt und entsprechen einer bindeartigen tumorähnlichen Läsion (aber keiner Neoplasie). Die Herde bestehen histopathologisch aus kollagenreichem Bindegewebe, Fibroblasten, Histiozyten und Osteoklasten. Sie finden sich vor allem in Metaphysen langer Röhrenknochen, insbesondere der Beine. Das NOF ist meist ein Zufallsbefund, da klinische Symptome fehlen.

Zu den charakteristischen Bildmerkmalen des NOF im Röntgen gehören:

  • polyzystisch, multilokulär, durchscheinend
  • exzentrisch in der Metaphyse in der Nähe der Wachstumsfuge gelegen
  • längliche konfiguriert, parallel zur Achse des Knochens
  • dünner sklerotischer Rand
  • mit zunehmendem Alter scheint die Läsion von der Wachstumsfuge entfernt zu migrieren

Aufgrund ihres gutartigen, selbstlimitierenden natürlichen Verlaufs erfordern sie bei charakteristischen Bildgebungsmerkmalen keine Biopsie oder Follow-up.
Solange die Stabilität nicht beeinträchtigt ist, müssen NOF nicht behandelt werden. Wenn der Befund groß ist (mehr als 50 % des Durchmessers des Knochens), kann eine prophylaktische Kürettage und Knochentransplantation ratsam sein, um eine pathologische Fraktur zu vermeiden. Rezidive sind selten.