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Fall 5: Epikrise

Bei der Patientin lag ein ischämischer Schlaganfall bei Verschluss der A. basilaris vor. Der intermittierende Schwindel, welcher bereits am Vortag aufgetreten war, ist als zentraler Schwindel zu werten und Ausdruck einer Ischämie der hinteren Zirkulation.
Bei ausgeprägtem neurologischem Defizit (NIHSS ≥ 6), fehlendem Infarktnachweis in der nativen CCT (= pc-ASPECTS 10) und ausgedehnter Penumbra in der CT-Perfusion, bestand klinisch und bildgebend die Indikation zur mechanischen Thrombektomie. Die A. basilaris konnte mittels Aspirationsthrombektomie vollständig rekanalisiert werden. Zusätzlich erfolgte eine intravenöse Lysetherapie.

Interventionsbilder der mechanischen Thrombektomie bei der Patientin:

a. Das initiale Angiogramm (a.p.) aus der rechten A. vertebralis (Zugangsweg über rechts, da die linke A. vertebralis hypoplastisch war) zeigt einen Abbruch der Kontrastierung (Pfeil) bei Verschluss der A. basilaris.

b. Durchleuchtungsbild (a.p.) nach Positionierung des Aspirationskatheters (Pfeil) direkt am thrombotischen Verschluss. Anschließend erfolgte eine Aspiration mit VacLok Spritzen distal am Aspirationskatheter sowie proximal am Führungskatheter in der rechten A. vertebralis.

c. Abschlussserie (a.p.) nach Aspirationsthrombektomie. Die Kontrastierung des hinteren Stromgebiets ist regelhaft. Die A. basilaris ist vollständig rekanalisiert.

Die kombinierte Therapie aus intravenöser Thrombolyse und mechanischer Thrombektomie wird nicht nur bei Gefäßverschlüssen in der vorderen Zirkulation durchgeführt, sondern auch bei akuten vertebrobasilären Gefäßverschlüssen empfohlen, sofern nicht klinische Zeichen, wie länger bestehendes Koma (> 4 Stunden) bzw. ausgefallene Hirnstammreflexe, oder radiologische Befunde, wie ausgedehnte irreversible Infarktzeichen, dagegensprechen.