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Fall 4: Auflösung

Lerninhalte

  • Schulterluxation

Röntgen Schulter AP und Y

Der Humeruskopf ist nach anterior und inferior verlagert. Der Befund entspricht einer anterioren Schulterluxation.

Die häufigste Schulterluxation ist die anteriore Luxation (ca. 95-97%), gefolgt von der posterioren Luxation (ca. 2-4%) und der sehr seltenen inferioren Luxation (ca. 0.5%). Die anteriore Luxation entsteht in Folge eines Sturzes auf den (dorsal) ausgestreckten Arm, die posteriore Luxation in Folge eines Krampfanfalls oder auch eines Elektrounfalls und die inferiore Luxation in Folge eines Sturzes auf den nach oben gestreckten, hyperabduzierten Arm.

Die in den Fragen genannten häufigen Begleitverletzungen der anterioren Schulterluxation sind die Bankart-Läsion und Hill-Sachs-Delle:

1. Bankart-Läsion: entspricht dem vollständigen Abreißen des anteroinferioren Labrum glenoidale vom angrenzenden Glenoid. Es gibt knöcherne und knorpelige Läsionen; in diesem Fall ist die Läsion knöchern.

2. Hill-Sachs-Delle: entspricht einer Impression am (dorsolateralen) Humeruskopf, welche durch den Druck des Glenoids auf den Humeruskopf entsteht.

Hier zum Vergleich die eher selten auftretende posteriore Schulterluxation:


Weiterführende Literatur:

  • Kanji A et al. 2016: Delays to initial reduction attempt are associated with higher failure rates in anterior shoulder dislocation: a retrospective analysis of factors affecting reduction failure; doi:10.1136/emermed-2015-204746