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Fall 17: Auflösung

Lerninhalte

  • Weber A-C Frakturen

Röntgen OSG AP und Verlauf

Es zeigt sich eine lineare transversale (orangener Pfeil) und eine spiralförmige (weißer Pfeil) Transparenzerhöhung in der distalen Fibula passend zu einer Fraktur. Da diese sich auf Höhe der Syndesmose projiziert, wird die Fraktur als Weber B klassifiziert. Im Verlauf sieht man eine zunehmende Dislokation der frakturierten Fragmente. Eine Luxation liegt nicht vor.

Die Sprunggelenksfraktur ist die häufigste Fraktur der unteren Extremität und wird durch Supinations- oder Pronationstraumata (“Fußumknicken”) hervorgerufen. Bei der Klassifikation nach Weber wird die Höhe der Fibulafraktur in Bezug auf die Syndesmose berücksichtigt. Nicht-dislozierte Frakturen werden häufig konservativ unter Entlastung und Ruhigstellung therapiert, während bei Beteiligung der Syndesmose (Weber B oder C) oder Dislokation der Fragmente operative Verfahren zum Einsatz kommen.

In einigen Staatsexamen wurde manchmal gefragt, wer die Namensgeber von Klassifikationen oder anatomischen Varianten waren. Gerne wird hierbei auch nach Herrn Weber gefragt! Die Klassifikation wurde erstmals von dem belgischen Allgemeinchirurgen Robert Danis (1880-1962) im Jahr 1949 beschrieben. Später wurde sie von dem Schweizer Orthopäden Bernhard Georg Weber (1929-2002) modifiziert und 1972 populär gemacht.

Zum Vergleich siehst Du hier weitere Beispiele von Sprunggelenksfrakturen:

Weber A Fraktur: Die Fraktur (Pfeil) der distalen Fibula liegt unterhalb der Syndesmose. Beachte auch die deutliche Weichteilschwellung am Außenknöchel. Die Behandlung erfolgte konservativ.

Weber C Fraktur: Nachweis einer Spiralfraktur der distalen Fibula oberhalb der Syndesmose. Da hier klinisch der Verdacht auf eine zusätzlich vorliegende hohe (subkapitale) Fibulafraktur vorlag, wurde noch eine Röntgen-Aufnahme des Unterschenkels ergänzt (2. Bild). Hierbei konnte keine weitere Fraktur nachgewiesen werden. Die Therapie erfolgte anschließend mittels Platten- und Schraubenosteosynthese (3. Bild).


Weiterführende Literatur:

  • Hunter T et al. 2000: Radiologic History Exhibit. Musculoskeletal Eponyms: Who Are Those Guys?doi:10.1148/radiographics.20.3.g00ma20819
  • Goost H et al. 2014: Fractures of the Ankle Joint: Investigation and Treatment Options; doi:10.3238/arztebl.2014.0377